Münchner Geschichte(n) 14/2012: Die Blume auf dem Schuttberg
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie Phönix aus der Asche erhebt sich auf dem Hochplateau des Olympiabergs, versteckt zwischen den Bäumen, die „Schuttblume“. Erblüht aus dem ehemaligen Trümmerhügel, symbolisiert sie heute vor allem Münchens eigenen Werdegang von der kriegszerstörten Stadt zur Weltstadt mit Herz. Etwas Neues, Friedliches sollte aus dem seit 1947 abgeladenen Trümmerschutt des Zweiten Weltkriegs erwachsen.
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Im April 1966 war Olympia in München angekommen und der Weg, den man einschlagen wollte, war klar: Heitere Spiele sollten es werden, Spiele der kurzen Wege und vor allem Spiele im Grünen. Um dieser Vorstellung gerecht zu werden, modellierte man nach und nach aus dem Schuttberg den Olympiaberg und schuf die Voraussetzung für den Olympiapark, so wie wir ihn heute kennen. Die gesamte Anmutung, die Zeltdach-Architektur, die geschwungenen Formen, die tiefer gelegten Arenen standen im Gegensatz zu den monumentalen Olympischen Spielen von 1936 in Berlin.
Der Architekt Günter Behnisch allerdings übte massive Kritik an der Schuttblume, für ihn war es ein Fremdkörper im Gesamtkunstwerk Olympiapark. Und so beschlossen die Verantwortlichen, sie nicht wie ursprünglich geplant auf dem Gipfel, sondern etwas abseits zwischen den Bäumen zu errichten.
Im „München-Mini Olympiapark“ nimmt Sie Susanne Wanninger mit auf eine Reise durch das Gelände und seine Geschichte. Ob Sie ihr zu den bekannten Sehenswürdigkeiten folgen, oder mit ihr die Wege fern ab des Trubels erkunden, bleibt dabei ganz Ihnen überlassen.