Unsere neue Belletristik-Reihe

Ein konkreter Ort, eine faszinierende Epoche, starke Charaktere – das zeichnet unsere neue belletristische Reihe aus. Die Geschichten fangen den Geist vergangener Tage ein und lassen ein lebendiges Bild entstehen.

Das süße Gift des Geldes

Die erfolglose Schauspielerin Adele Spitzeder kehrt 1868 völlig abgebrannt und auf der Flucht vor ihren Berliner Gläubigern nach München zurück. Ohne Geld und ohne Mäzen befindet sie sich in einer aussichtslosen Situation. Doch eine scheinbar geniale Idee macht sie innerhalb weniger Jahre zu einer der reichsten Frauen Bayerns. Mit dem Versprechen, weitaus höhere Zinsen als Banken und Sparkassen auszuschütten, leiht sie sich Geld; die anstehenden Rückzahlungen begleicht sie aus den neu zufließenden Geldern. Damit macht sich die Spitzederin die etablierten Geldinstitute ebenso zu erbitterten Feinden wie die Behörden.
Wer aber war die skandalumwitterte Adele Spitzeder? War sie wirklich eine skrupellose Betrügerin oder doch der „Engel der Armen“, wie sie im Volk wegen ihrer großzügigen Spenden genannt wurde?
Der Roman zeichnet das Bild einer facettenreichen Frau, die ganz München und seine Bewohner, bis hinein in die höchsten Kreise, in ihren Bann schlug.

Der falsche Schah

Sommer 1967 – ganz Rothenburg ob der Tauber fiebert dem Besuch des Schahs von Persien und seiner Kaiserin auf dem Pfauenthron Farah Diba entgegen. Auch Bartholomäus König, seines Zeichens Schuldirektor mit schauspielerischer Hochbegabung und tief sitzender Abneigung gegen Ordnung und Autorität, kann es kaum erwarten, die große Bühne zu betreten. Mit dem Schah teilt er sich weit mehr als nur das Geburtsdatum. Der Roman erzählt die Geschichte eines Hochstaplers, ein fränkisch-bayerisches Münchhausen-Märchen.

Die Toten sammeln sich am Wasserhahn

Ein Dorf im Oberbayern der Nachkriegszeit, ein Junge und drei Tage Ewigkeit: Siegfrieds Vater wird nach Jahren der Kriegsgefangenschaft zu seiner Familie zurückkehren. Doch nicht nur dort ist die Welt inzwischen eine andere geworden. Zwischen Kriegstrümmern, heimlichen Allianzen und einer ungewissen Zukunft weiß noch nicht einmal Siegfried, ob er sich über die Rückkehr des Vaters freuen soll.
Atmosphärisch dicht erzählt der Roman von einer entbehrungsreichen Jugend, von einer Zeit, in der Lebensmittel gehamstert und Mahlzeiten gestreckt werden, das Heizmaterial knapp ist und Schwarzmärkte florieren. Mit unbestechlichem Blick beobachtet Siegfried diese merkwürdige Welt der Erwachsenen, in der das Gestern noch nicht lange her ist, obwohl auf einmal niemand ein Nazi gewesen sein will.