PI: Der Vierseithof des Mittermayr zu Riedertsham


… daß man in hundert Jahren noch Spuren von meinem Fleiß findet

„Der Vierseithof des Mittermayr in Riedertsham ist ein Denkmal bäuerlicher Kultur, das in Bayern seinesgleichen sucht“, so die Einschätzung von Prof. Dr. Egon Johannes Greipl, Generalkonservator des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege: „Der Hof an sich wäre schon eine Publikation wert. Der große Schatz aber ist, dass sich bis heute alle Bauunterlagen und die Buchführung seines Erbauers erhalten haben.“

Die Publikation „Der Vierseithof des Mittermayr zu Riedertsham“, die als sechster Band der Schriftenreihe des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege im Volk Verlag erschienen ist, enthält die detaillierten Aufzeichnungen des Erbauers Johann Mayer: Sie dokumentieren die Baumaßnahmen lückenlos und sind unschätzbare Zeugnisse für die bäuerliche Baukultur in Niederbayern. Akribisch listete der Bauherr auf, wie viel Material für den Neubau seines Rottaler Vierseithofs in der Zeit von 1822 bis 1832 notwendig war und notierte jede Stunde, in der er Handwerker beschäftigte. Mit  Feder, Sepia und Wasserfarbe zeichnete er das neue Wohnhaus, die Ställe, den Stadel, den Backofen und schließlich die hölzerne Kapelle. „… daß man in Hundert Jahren, Noch spuren von meinem Fleiß findet“, wünschte er sich. Zudem verfasste Johann Mayer bis 1858 über 26 Jahre hinweg eine Chronik, in der er sein mühevolles Leben nachzeichnete, als „Beschreibung… der Unglücks Fälle, Auf dem Pfadt Meines Lebens“.

Der Autor Dr. Mathias Ueblacker war jahrzehntelang in Niederbayern für das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege tätig. Er hat die handschriftlichen Texte transkribiert, lesbar gemacht und ausgewertet. Die Publikation enthält eine Beschreibung des Hofs und der Baumaßnahmen, wobei die Kosten in heutige Verhältnisse umgerechnet wurden, um den Aufwand nachvollziehbar zu machen. Ein Portrait von Johann Mayer und seine Autobiografie ergänzen den Band.

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